Praktische Nachhaltigkeitstipps für die Küche
Im vergangenen Jahr hat Österreich mehr als 73 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verursacht. Und das, obwohl Nachhaltigkeit hierzulande in aller Munde ist. Besonders im Wohnsektor können Haushalte ihre Klimabilanz mit einfachen Schritten verbessern. Zum Beispiel in der Küche. Nachhaltigkeit beginnt hier bereits bei der Kücheneinrichtung und setzt sich bis hin zum Kochen und dem anschließenden Putzen fort.
So schont man in der Küche die Umwelt
Der Kühl- und Gefrierschrank arbeitet ständig. Mindestens einmal am Tag benutzt man den Herd oder die Mikrowelle und auch die restlichen Geräte in der Küche verbrauchen täglich Strom. Was das Thema Energie betrifft, bieten sich daher in kaum einem anderen Raum des Hauses derart viele Einsparmöglichkeiten. Doch nicht nur Strom wird in Durchschnittsküchen oft vergeudet. Auch der Umgang mit Wasser und Lebensmitteln ist oft verschwenderisch. Die gute Nachricht: Wer sich an einige Nachhaltigkeitstipps für die Küche hält, kann seinen ökologischen Fußabdruck verbessern. Von den richtigen Konservierungsmethoden für Lebensmittel bis hin zur Rezeptzubereitung aus genau bemessenen Zutaten der Region tragen die unterschiedlichsten Verhaltensanpassungen zu einer besseren Ökobilanz bei. HelloFresh Rezepte lassen sich so ganz einfach nachkochen
1. Küche richtig einrichten
Schon bei der Kücheneinrichtung können Verbraucher Nachhaltigkeit in den Fokus stellen. Zum Beispiel, was Möbel, Geräte und das richtige Arrangement der einzelnen Küchenabschnitte betrifft.
- Gewachste Küchen aus heimischem Echtholz gelten als langlebigste und nachhaltigste Küchenmöbel. Am besten auf Siegel achten, die nachhaltige Forstwirtschaft garantieren.
- Küchenutensilien sollten plastikfrei, recyclebar und langlebig sein.
- Bei Küchengeräten stets auf die Energieeffizienzklasse achten – auch die Qualität ist wichtig, damit sie nicht ständig erneuert werden müssen.
- Geräte zur Erwärmung von Speisen (Mikrowelle, Herd) niemals direkt neben solchen zur Kühlung (Kühl- und Gefrierschrank) aufstellen.
- Küchengeräte in bedarfsgerechter Größe kaufen, um keine Energie zu verschwenden.
- Kühl- und Gefrierschrank immer richtig einräumen und regelmäßig abtauen.
2. Nachhaltiger kochen
Die meisten österreichischen Verbraucher achten beim Lebensmittelkauf mittlerweile auf Nachhaltigkeit. Immer öfter fällt die Entscheidung auf regionale Zutaten der Saison. Denn jene müssen keine weiten Wege zurücklegen und verursachen so weniger Emissionen. Außerdem werden sie nicht unter hohem Energieaufwand im Treibhaus gezogen. Der Lebensmitteleinkauf beim Bio-Bauern ist besonders beliebt. Denn auch Schadstoffe lassen sich mit dieser Entscheidung nahezu ausschließen. Lose gekauftes Obst und Gemüse reduziert außerdem Verpackungsmüll. Wer besonders nachhaltig einkauft, verzichtet davon abgesehen möglichst auf tierische Erzeugnisse. Nachhaltiger leben Veganer schon alleine deshalb, weil Viehhaltung aufgrund des Futterflächenbedarfs Rodungen zur Folge hat. Auch die nachhaltigsten Zutaten sind allerdings wenig wert, wenn beim Kochen keine Rücksicht auf die Umwelt genommen wird.
- Lebensmittel sollten immer vollständig verwertet werden (wenig wegschneiden, essbare Schalen nicht entfernen, Fettreste zum Braten verwenden).
- Den Herd wegen des hohen Energiebedarfs möglichst selten und am besten nur für größere Mengen benutzen (verkochen, Resteküche).
- Stets auf passendes Kochgeschirr achten (ebener Boden, gleichmäßige Wärmeverteilung).
- Die Herdplatte zur optimalen Wärmenutzung immer passend zum Kochgeschirr wählen.
- Nie mehr Wasser in Wasserkocher und Co erwärmen als gerade nötig.
- Pfannen und Töpfe immer mit Deckel verwenden.
- Deckel beim Kochen so selten wie möglich anheben.
- Backofen nur vorheizen, wenn es unbedingt nötig ist.
- Restwärme im Ofen zum Garen ausnutzen.
- Beim Backen nicht das Rohr öffnen.
- Kochwasser nicht wegschütten, sondern zum Gießen oder Haarewaschen nutzen.
- Zu viel gekaufte Lebensmittel rechtzeitig konservieren.
- Bei Resten Foodsharing-Plattformen nutzen.
- Niemals warme Essensreste in den Kühl- oder Gefrierschrank geben.
- Kochwärme im Winter als Heizungsersatz einsetzen.
3. Ohne Umweltsünden spülen und putzen
Die Einrichtung und das Kochen sind nicht die einzigen Bereiche, in denen Verbraucher im Hinblick auf die Küche auf Nachhaltigkeit achten sollten. Genauso nachhaltige Entscheidungen lassen sich beim Spülen und Reinigen des Raumes treffen. Geschirrspüler sollten beispielsweise immer dicht und voll beladen werden. Dem Abwasch per Hand sind sie in diesem Fall überlegen. Vor allem niedrige Spülgänge mit moderater Wärme schonen die Umwelt. Das allerdings nur, insoweit umweltverträgliche Taps genutzt werden. Phosphatfrei und biologisch abbaubar sollten die Reiniger sein. Was das Putzen der Küchenzeile betrifft, verzichtet man der Nachhaltigkeit zuliebe am besten auf chemische Reiniger. Mit Hausmitteln und Wasser lassen sich die meisten Verschmutzungen bestens entfernen.
Abschluss-Tipp für mehr Nachhaltigkeit in der Küche
Wer eine eigene Solaranlage betreibt und Küchengeräte nur tagsüber nutzt, tut der Umwelt einen großen Gefallen. Stellt man selbst keinen grünen Strom her, lohnt der Nachhaltigkeit zuliebe der Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter. Angesichts der immer teureren Strompreise bei traditionellen Versorgern freut sich nicht nur die Umwelt über den Umstieg. Auch dem Geldbeutel kann der Wechsel nach einem ausführlichen Preisvergleich entgegenkommen. Dasselbe gilt übrigens für den Umstieg auf Wärmepumpen.